Plus von über sechs Prozent |
12.05.2014 11:52:48
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Übernahmehoffnung treibt Sky-Aktie an
Den Freudensprung ausgelöst hatte der Medienmogul Rupert Murdoch. Er will seine Pay-TV-Geschäfte in Europa neu ordnen. Dabei sollen die beiden Sender Sky Deutschland und Sky Italia vom britischen TV-Konzern BSkyB übernommen werden. Aus diesem Grund verhandeln die Briten mit dem amerikanischen Medienkonzern 21st Century Fox, wie das Unternehmen mitteilte. Sowohl BSkyB als auch 21st Century Fox werden von Murdoch kontrolliert. Das amerikanische Unternehmen hält derzeit 100 Prozent an Sky Italia und die Mehrheit an dem deutschen Sender.
ANALYST: PFLICHTANGEBOT FÜR MINDERHEITSAKTIONÄRE WÄRE WAHRSCHEINLICH
Damit BSkyB die Sky Deutschland-Beteiligung von Fox kaufen könnte, müssten die Briten aller Wahrscheinlichkeit nach aber auch den anderen Aktionären eine Offerte unterbreiten. Anders als Fox, das seinerzeit von einem Pflichtangebot an die Sky-Minderheitsaktionäre befreit worden sei, werde BSkyB wohl nicht darum herumkommen, schrieb Analystin Sarah Simon von der Privatbank Berenberg in einer Studie. Das denkbare Einsparpotenzial könnte BSkyB zudem nur realisieren, wenn keine Sky-Minderheitsaktionäre übrig blieben.
Mit Blick auf eine Offerte für die anderen Aktionäre geht BSkyB wegen der jüngsten Verluste der Sky-Deutschland-Aktie davon aus, dabei keinen hohen Aufschlag auf den aktuellen Kurs zahlen zu müssen. Die Sky-Aktie hatte seit dem Mehrjahreshoch Anfang Dezember rund ein Viertel ihres Wertes eingebüßt.
Die Gesetze in Deutschland schreiben allerdings vor, dass der britische Konzern mindestens den gewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate vor der Veröffentlichung der Aktien zahlen muss. Dieser liegt bei 6,73 Euro. Das entspricht in etwa auch dem Kursniveau, auf das Sky-Aktien am Montagvormittag gestiegen sind.
'ÜBERNAHMESPEKULATION MACHT NICHT WIRKLICH SINN'
Es gibt aber auch zurückhaltende Stimmen. Analystin Sonia Rabussier von der Commerzbank etwa kann einer potenziellen Übernahme nur wenig Positives abgewinnen. So biete die Schaffung eines paneuropäischen Pay-TV-Anbieters nur ein geringes Sparpotenzial, da sich gerade die Sendeinhalte nur wenig überlappen würden. Zudem könnte Sky Deutschland bei einer Übernahme durch BSkyB seinen steuerlichen Verlustvortrag in Milliardenhöhe verlieren.
/mis/rum/fbr
FRANKFURT (dpa-AFX)
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