16.01.2015 13:15:48
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Zweifel um Treibstoffkosten ziehen Lufthansa-Aktie runter
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Ölpreis-Verfall hat den Papieren der Lufthansa in den vergangenen Monaten kräftig Aufwind verliehen. Womöglich haben sich die Aktionäre aber zu früh über fallende Kerosinkosten gefreut. Bei der deutschen Fluggesellschaft werde wahrscheinlich nur ein kleiner Teil der niedrigeren Treibstoffpreise am Ende hängenbleiben, rechnete Analyst Neil Glynn von der Schweizer Bank Credit Suisse in einer Studie vor.
Bei den Anlegern kam das gar nicht gut an: die Lufthansa-Titel knickten am Freitag als Schlusslicht im deutschen Leitindex DAX um 3,47 Prozent auf 14,17 Euro ein. Das Plus seit Mitte Oktober beläuft sich allerdings noch immer auf mehr als 30 Prozent. Behält Analyst Glynn Recht, könnten die Papiere aber weiter fallen. Er errechnete ein Kursziel von 12,55 Euro.
'ZU HOHER WETTBEWERBSDRUCK'
Die Anleger seien zu optimistisch gestimmt und die Aktien zu hoch bewertet, erkläre er - und stufte sie von "Neutral" auf "Underperform" ab. Seine verhaltene Einschätzung begründet Glynn mit dem Konkurrenzkampf am Himmel. Wegen des Wettbewerbsdrucks dürften Fluggesellschaften niedrigere Kosten letztlich an die Passagiere weitergeben.
Zudem könnten bei geringeren Kosten die Anreize schwinden, die Restrukturierung des Konzerns in gleichem Tempo voranzutreiben. Auf diese Weise könnte der Ölpreis-Rutsch unter dem Strich sogar nach hinten losgehen, warnte der Analyst.
AUCH ANDERE ANALYSTEN SIND VORSICHTIG
Vorsichtig sind auch die Experten der Investmentbank Goldman Sachs. Die hatten unlängst zwar auf die positiven Auswirkungen sinkender Treibstoffpreise auf die Gewinnentwicklung der Lufthansa hingewiesen. Sie gaben aber gleichzeitig zu bedenken, dass die Flugticket-Preise schwach blieben und Billigflieger den etablierten Fluggesellschaften weiterhin Marktanteile wegschnappen dürften.
Die Lufthansa selbst gibt sich verhalten optimistisch. Sie rechnet im laufenden Jahr mit einem weiteren Rückgang der Treibstoffkosten. Basierend auf einem Preis von 68 Dollar je Fass der Nordseesorte Brent sowie einem Eurokurs von 1,24 Dollar sollten die Kosten für Kerosin auf 5,8 Milliarden Euro sinken, hieß es jüngst in einer Investorenpräsentation.
Ein Sprecher der Fluggesellschaft erläuterte aber auch, dass die Ersparnisse nicht eins zu eins in Gewinn umgerechnet werden könnten. So seien wegen des starken Konkurrenzdrucks die Ticketpreise unter Druck und die Netto-Erlöse weiter rückläufig. Lufthansa habe zudem mit dem ungünstigen Dollar-Kurs zu kämpfen.
POSITIVE STIMME
Einen Brent-Preis deutlich unter der Lufthansa-Kalkulation von 68 Dollar legte Analyst Jarrod Castle von der Schweizer Bank UBS seinen Berechnungen jüngst in einer Studie zugrunde. Er geht von 49 Dollar aus und beurteilt die Aktien entsprechend optimistisch: Bis zu seinem Kursziel von 18 Euro sind noch mehr als 25 Prozent Luft nach oben. Damit liegt er am oberen Ende der Analystenschätzungen./mis/das/stb
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