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Papiere am DAX-Ende 20.04.2015 15:22:40

Sorgen um China drücken Volkswagen-Aktie ins Minus

Nun haben Sorgen um das wichtige Geschäft in China die Vorzüge von Volkswagen am Montag zeitweise ans DAX-Ende gedrückt. Am Nachmittag verbilligten sich die schwergewichtigen Anteile an dem Autobauer kurzzeitig um mehr als 1,2 Prozent auf ein Tagestief bis 15:30 Uhr von 231,40 Euro. Der deutsche Leitindex arbeitete sich dagegen mit über 1,5 Prozent klar ins Plus auf 11.875 Punkte.

Händler und Analysten stellen im ganzen Bündel von Unsicherheitsfaktoren insbesondere auf schlechte Nachrichten von der Automesse in Shanghai ab, die besonders stark die Stimmung eingetrübt hätten. Das Geschäft des Marktführers ist demnach im ersten Quartal in China gerade mal um zwei Prozent zum Vorjahr gewachsen, wobei die Marke Volkswagen sogar ein Minus aufweist. VW-China-Vorstand Jochem Heizmann räumte ein, dass die passenden Produkte fehlten. Es mangele an Kapazitäten, um neue Modelle zu starten. Der Münchener Wettbewerber BMW drosselte seine Absatzpläne für den Markt.

Für VW ist das China-Geschäft Börsianern zufolge viel wichtiger als für die anderen deutschen Hersteller. Für Analyst Max Warburton von Bernstein Research liegt genau da ein Problem. Denn aus seiner Sicht entwickelt sich der chinesische Markt schlechter als gedacht. Ein Beleg: Im ersten Quartal hätten die internationalen Autobauer in der Volksrepublik nur um 1,1 Prozent zulegen können.

Zudem sorge die abgesagte Reise von VW-Chef Martin Winterkorn zu der wichtigen Messe in Shanghai für Unsicherheit. In der Vorwoche hatte es heftige Turbulenzen in der Führungsspitze der Wolfsburger gegeben - einige Börsianer fragen sich nun, ob die offiziell gesundheitsbedingte Absage hiermit in Zusammenhang stehen könnte. Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hatte Winterkorn öffentlich infrage gestellt und die Wolfsburgern damit in eine schwere Führungskrise gestürzt.

Auch technisch sei das Papier angeschlagen, ergänzte ein Händler. Die Vorzüge bewegen sich kurzfristig im Abwärtstrend. Mitte März hatten sie bei 262,45 Euro einen Rekord erreicht, konnten diesen aber in der jüngsten Aufwärtsbewegung nicht mehr übertreffen. Sollte nun die Unterstützung bei 232 Euro fallen, rechnet ein Händler mit verstärkten Gewinnmitnahmen. "Der ein oder andere Investor geht angesichts dieser Unsicherheiten nun vorsichtiger an die Aktie ran."

/fat/fbr/stb

FRANKFURT (dpa-AFX)

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