DAX-Spitzenreiter 26.01.2015 15:31:47

Lufthansa-Aktie dank schwacher Ölpreise auf Sechsmonatshoch

Die Aktien der Lufthansa sind am Montag in Hoffnung auf geringe Treibstoffkosten für die Airline auf den höchsten Stand seit Juli 2014 geklettert. Eine milliardenschwere Schadensersatzklage gegen mehr als 30 Fluggesellschaften wegen angeblicher Preisabsprachen ließ den Kurs des deutschen Branchenprimus dagegen weitgehend kalt.

Nach einem Anstieg bis auf 15,44 Euro legten die Lufthansa-Aktien zuletzt noch um annähernd drei Prozent zu. Damit knüpften sie wieder an ihre jüngst unterbrochene Aufwärtsbewegung an und besetzten den ersten Platz im freundlichen DAX.

Das große Angebot auf dem Weltmarkt für Öl bleibe das beherrschende Thema, hieß es aus dem Handel. Der neue saudische König Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud hatte in einer Rede am Wochenende betont, die Politik seines Vorgängers fortsetzen zu wollen. Das Ölkartell Opec hat unter Führung von Saudi-Arabien nicht mit einer Produktionskürzung auf den monatelangen Preisverfall reagiert. Die US-Schieferölindustrie solle mit niedrigen Preisen aus dem Markt gedrängt werden, hieß es in einer Studie der Commerzbank.

Der gesunkene Ölpreis bedeute Rückenwind für die europäischen Fluggesellschaften, schrieb Analystin Monique Pollard von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Die Kostenbasis sinke, während die Nachfrage der Passagiere steigen sollte. Die Billigfluggesellschaften dürften dabei allerdings von höheren Einsparungen profitieren als die etablierten großen Anbieter. Kerosin ist neben dem Personal in der Regel der größte Kostenblock.

Die Klage der Deutsche-Bahn-Frachttochter Schenker und anderer Unternehmen wegen des Vorwurfs illegaler Preisabsprachen von Fluggesellschaften sehen Experten hingegen gelassen. Von der Klage sei auch Lufthansa Cargo betroffen, schrieb Commerzbank-Analyst Johannes Braun. Unklar sei, wie hoch der Anteil der deutschen Airline sei. Er sollte jedoch geringer ausfallen als die in früheren Presseberichten angenommenen 10 bis 20 Prozent, wie ähnliche Gerichtsverfahren gezeigt hätten.

Brauns Kollege Dirk Schlamp von der DZ Bank schätzt den Prozess zwar als langwierig und komplex ein und sieht ein finanzielles Risiko im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Er hält aber eine Beilegung des Verfahrens durch einen Vergleich für möglich.

/gl/das/fbr

FRANKFURT (dpa-AFX)

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