MDAX-Verlierer 16.11.2016 17:10:00

LEONI-Aktie bricht ein: Zahlen versetzen Optimismus einen Schlag

Angesichts des Vortageskurssprungs der LEONI-Aktien auf ein Jahreshoch bei 36,48 Euro sprach ein Händler von Vorschusslorbeeren, auf die Ernüchterung gefolgt sei. Die Markterwartungen hinsichtlich der künftigen Entwicklung könnten immer noch zu optimistisch sein. Am Mittwoch knickten LEONI-Papiere als einer der größten Verlierer im MDAX zeitweise um deutlich mehr als elf Prozent auf annähernd 32,00 Euro ein.

Seit dem Anfang Juli erreichten Mehrjahrestief liegen die Aktien damit aber immer noch rund 40 Prozent vorn. Seinerzeit hatte die im Oktober 2015 infolge einer drastischen Gewinnwarnung begonnene Talfahrt ihr Ende gefunden. Die Anleger setzten verstärkt auf eine erfolgreiche Restrukturierung.

Im dritten Quartal 2016 rutschte der Bordnetzspezialist nun aber - erwartungsgemäß - in die roten Zahlen. Verantwortlich ist ein Betrugsfall im August. Unbekannte Täter hatten das Unternehmen um 40 Millionen Euro gebracht. Sie hatten dazu gefälschte Dokumente und Identitäten sowie elektronische Kommunikationswege benutzt. An der damals gesenkten Prognose hielt das Management nun fest.

Interne Untersuchungen sind LEONI zufolge weit fortgeschritten. Die externen Ermittlungen liefen noch. "LEONI prüft weiterhin die Geltendmachung von Ersatzansprüchen, wobei eine Klärung im laufenden Geschäftsjahr nicht zu erwarten ist", hieß es.

Der Experte Michael Raab vom Analysehaus Kepler Cheuvreux äußerte sich kritisch. Die Bestätigung des Ausblicks sei zwar plausibel, die Gewinnmarge (Ebit-Marge) in der Kabel-Sparte aber sei relativ schwach gewesen.

Laut dem Analysten Michael Punzet von der DZ Bank hinterließen die Resultate des dritten Quartals ein gemischtes Bild. Er verwies unter anderem auf Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Betrugsfall. Die operative Entwicklung habe indes seine vorsichtige Prognose übertroffen und im Rahmen der Markterwartungen gelegen. Punzet rechnet aber kurzfristig nicht mit einer deutlichen Verbesserung der Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge)./mis/tih/fbr

FRANKFURT (dpa-AFX)

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