06.11.2014 15:12:48

Osram-Aktie mit Kurssprung: Neuer Chef soll's richten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem neuen Chef wird schon ein Licht aufgehen - darauf hoffen derzeit wohl die Aktionäre von Osram. Die Personalie und einigermaßen positiv aufgenommene Geschäftszahlen überlagerten am Donnerstag den angekündigten Gewinnrückgang.

Am frühen Nachmittag sprangen die Aktien des Lichttechnikspezialisten um 11,07 Prozent auf 31,615 Euro hoch und führten damit unangefochten die Gewinnerliste im MDAX an. Der Index der mittelgroßen Börsenunternehmen gewann zeitgleich 0,90 Prozent.

Osram bekommt frühzeitig einen neuen Chef: Ab Januar 2015 wird Olaf Berlien den bisherigen Amtsinhaber Wolfgang Dehen ablösen und auch die Aufgaben des Technikvorstandes übernehmen. Dehens Vertrag läuft eigentlich bis März 2016. Doch schon im Sommer hatte das "Manager Magazin" berichtet, dass sich der Aufsichtsrat nach einem Nachfolger umsehe. Ende Juni hatte der damalige Technikvorstand Peter Laier das Unternehmen wegen strategischer Differenzen verlassen.

Osram warnte, wegen des laufenden Konzernumbaus und der damit verbundenen Kosten werde 2015/2016 (Ende September) der Gewinn nach Steuern deutlich schrumpfen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Umsatz gesunken, wogegen die Gewinne dank des Sparkurses zugelegt hatten.

Die Hoffnungen auf positive Impulse durch den Chefwechsel könnten den enttäuschenden Ausblick zumindest teilweise ausgleichen, glaubt Analyst Alok Katre von der französische Großbank Societe Generale (SocGen). Zudem liege die vorgeschlagene Dividende für 2014 mit 0,90 Euro am oberen Ende der Erwartungen und bleibe im kommenden Jahr stabil.

Auch Harald Schnitzer von der DZ Bank sprach von einer hohen Ausschüttung an die Aktionäre. Die Zahlen für das Schlussquartal 2013/14 entsprächen ebenso wie der Ausblick weitgehend den Erwartungen. Nach dem jüngsten Kursrückgang sollte die Aktie nun einen Boden gefunden haben.

Die Berufung des ehemaligen ThyssenKrupp-Technikvorstands Berlien sei ein Zugeständnis, dass Osram sich zu sehr auf den Konzernumbau fokussiert und die LED-Technologie sowie Innovationen zur Meisterung des Marktwandels in der Branche vernachlässigt habe, meint Tim Wunderlich von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Die aktuellen Zahlen seien durchwachsen ausgefallen und der Ausblick enttäusche./gl/das

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