HOCHTIEF-Aktien ziehen deutlich an - Ausbau von Leighton-Anteil

    Hochtief sichert seinen Zugriff auf die Tochter Leighton ab - und verschafft sich damit auch einen höheren Gewinnanteil an dem australischen Baukonzern. Dafür will Hochtief seine Beteiligung an Leighton von jetzt knapp 59 Prozent auf gut 74 Prozent steigern. Das vom spanischen Konzern ACS kontrollierte Unternehmen bietet allen Leighton-Aktionären 22,15 australische Dollar je Anteil. Hochtief will dann maximal drei Achtel aller angebotenen Anteile übernehmen.

    Der Schritt komme zwar zeitlich überraschend, meinte Analyst Victor Acitores von der französischen Bank Societe Generale. Allerdings habe der Baukonzern seit langem klargemacht, dass er seinen Anteil an Leighton erhöhen wolle. Die australische Tochter sei entscheidend für die Geschäftsstrategie im asiatisch-pazifischen Raum. Zu den wichtigsten Prioritäten für Leighton zählten nun unter anderem der bessere Einsatz der existierenden Bergbaumaschinen und die weitere Verschlankung der Kostenbasis.

    Analyst Ingbert Faust von der Investmentbank Equinet schrieb, das Angebot an die Aktionäre von Leighton sei auf den ersten Blick positiv. Es erscheine vernünftig, die verfügbare Liquidität innerhalb des Konzerns zu einem niedriger bewerteten Vermögensgegenstand zu leiten. Jedoch werde die bereits jetzt schon bestehende Dominanz der australischen Tochter in dem Konzern nun noch deutlich verstärkt.

    Offenbar haben schon einige Investoren am Freitag auf ein Gebot spekuliert. Die Leighton-Aktien stiegen am letzten Handelstag der vergangenen Woche bei sehr hohem Handelsvolumen um 7,7 Prozent. Die australische Wertpapieraufsichtsbehörde will sich das genauer anschauen. Am Montag setzte sich der Höhenflug fort. Die Papiere des australischen Bauunternehmen schnellten um mehr als 11 Prozent auf rund 23 Dollar in die Höhe./la/ag