Gewinnplus bei Allianz macht Aktionäre nicht glücklich

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Quartalsbilanz der Allianz hat trotz verbesserter Gewinnaussichten für 2015 die Anleger am Freitag nicht voll überzeugt. Im späteren Vormittagshandel büßten die Anteilsscheine des Versicherers im moderat schwächeren DAX 0,68 Prozent auf 153,95 Euro ein. Analysten sprachen überwiegend von durchwachsenen Zahlen, einige sahen in den Verlusten der Aktie aber auch Gewinnmitnahmen nach einem jüngst guten Lauf. Immerhin hatte das Papier seit ihrem Tief im Juli bei 136 Euro zeitweise um bis zu 15 Prozent zugelegt.

Erneut, so monierte etwa Bernstein-Analyst Thomas Seidl, habe der operative Gewinn unter Mittelabflüssen bei der Fonds-Tochter Pimco gelitten. Und Analyst Werner Schirmer von der LBBW verwies darauf, dass das Nettoergebnis der Allianz nur deshalb so überraschend deutlich gestiegen sei, da hohe Kursgewinne aus Investments realisiert worden seien.

'AUSBLICKSANHEBUNG BEI MUNICH RE ÜBERZEUGENDER'

Zudem meinte Schirmer: "Nachdem Munich Re gestern den Ergebnisausblick spürbar angehoben hat, dürfte sich die Euphorie der Anleger angesichts der Allianz-Prognose in Grenzen halten." Der weltgrößte Münchener Rückversicherer hatte am Donnerstag statt der bisherigen 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro Gewinn in diesem Jahr nun mindestens 3 Milliarden Euro Gewinn in Aussicht gestellt. Die Allianz nimmt nach der bisher ausgegebenen Zielspanne von 10,4 Milliarden Euro plus/minus 400 Millionen Euro nun das obere Ende ins Visier.

Mehrere Börsianer verwiesen auch darauf, dass die Erträge enttäuscht hätten und dies normalerweise bei der Allianz nicht der Fall sei.

Dagegen sieht Analyst Frank Kopfinger von der Commerzbank seine Kaufempfehlung zur Allianz-Aktie durch die Zahlen und den Ausblick untermauert. Er sieht sogar Chancen, dass seine bereits über dem Konsens liegende Dividendenerwartung von 7,30 Euro je Aktie für 2015 noch steigen könnte./ck/fbr