K+S-Aktie an DAX-Spitze dank frischer Übernahmefantasie

Am Vormittag verteuerten sich die Papiere des Dünger- und Salzherstellers um 4,52 Prozent auf 33,79 Euro, womit sie der mit Abstand beste Wert im DAX waren. Der deutsche Leitindex rückte um 0,76 Prozent vor. Laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hat der kanadische Potash-Konzern im Ringen um K+S mit der Bank of America Merrill Lynch noch eine weitere Investmentbank als Fusionsberaterin angeheuert - neben Morgan Stanley und der Deutschen Bank nun die dritte. Aber auch bei K+S seien mehr Berater unterwegs als bisher bekannt. Der Aufsichtsrat lasse sich von Rothschild beraten. Bereits durchgesickert sei, dass Goldman Sachs auf Seiten des Vorstands agiere. Potash und K+S wollten sich zu dem Bericht nicht äußern.

'ANHALTENDES ÜBERNAHMEINTERESSE BEFLÜGELT'

"Potash ist offenbar weiter stark an der Übernahme interessiert und intensiviert die Bemühungen - das schiebt die K+S-Aktie an", begründete ein Händler die Kursgewinne. Potash ziehe die Zügel an, kommentierte Equinet-Analyst Michael Schäfer. Er sieht für das K+S-Papier weiterhin ein Kursziel von 55 Euro.

Potash bemüht sich seit Monaten, K+S zu Gesprächen zu bewegen. Bei den Hessen bissen die Kanadier aber bislang auf Granit. Der K+S-Vorstand hatte die Offerte bereits mehrfach als zu niedrig zurückgewiesen. Zudem fehlen dem Management zufolge verbindliche Zusagen zum Schutz der Interessen der weltweit mehr als 14 000 K+S-Beschäftigten. Sollte ein neuer Vorschlag unterbreitet werden, wollen die Kasseler diesen jedoch prüfen.

K+S BISLANG STÄRKSTER DAX-WERT 2015

Seit Ende Juni bietet Potash für den Kasseler Konzern 41 Euro je Aktie. Von diesem Zeitpunkt an schwankte die K+S-Aktie bis etwa Mitte August in einer Spanne zwischen 35 und 40 Euro. Den Markturbulenzen in der zweiten Augusthälfte konnte sie sich aber nicht entziehen - der Kurs sank zeitweise bis auf 31 Euro. Seit Jahresanfang beläuft sich der Kursgewinn aber auf gut 48 Prozent. Damit ist K+S die in diesem Jahr bislang stärkste Aktie im Dax.

Potash sei offenbar fest entschlossen, K+S zu übernehmen, schrieb Nils-Peter Gehrmann, Analyst bei Hauck & Aufhäuser, in einer aktuellen Studie. Er hält inzwischen auch eine feindliche Übernahme für wahrscheinlich, nachdem K+S die bisherigen Vorstöße der Kanadier zurückgewiesen hatte. Gehrmanns Kursziel für K+S lautet 44,50 Euro. Die Bewertung spiegele das langfristig gute Wachstumsprofil des deutschen Düngemittel- und Salzproduzenten nicht angemessen wider, so der Experte.

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FRANKFURT (dpa-AFX)