Keine Meilensteinzahlung 13.12.2013 13:05:35

Evotec-Aktie sackt ab nach Rückschlag in der Wirkstoffentwicklung

Gegen Mittag sackten die Papiere des Hamburger Biotechnologie-Unternehmens um 9,27 Prozent auf 3,571 Euro ab. In der Spitze hatten sie sogar mehr als 15 Prozent an Wert verloren und damit so tief notiert wie zuletzt im Oktober. Auf Jahressicht steht bei den Titeln aber immer noch ein Plus von mehr als einem Drittel zu Buche. Der TecDAX indes bewegte sich zum Wochenschluss mit einem Plus von 0,04 Prozent auf 1115,56 Punkte kaum von der Stelle.

    Bei einer wichtigen vorklinischen Studie mit einem Wirkstoffkandidaten gegen Depressionen lief nicht alles wie erhofft. Daher werde eine bedeutende Meilensteinzahlung an Evotec im Jahr 2013 nicht geleistet. In der Folge kassierte das Unternehmen seine Umsatzprognose.

KLAR NEGATIVE MELDUNG

    Im Dezember vergangenen Jahres hatte Aktien von Evotec das Lizenz- und Kooperationsabkommen mit dem US-Entwicklungspartner Janssen Pharmaceuticals bekannt gegeben. Bei einer erfolgreichen Entwicklung des Anti-Depressionsmittels hatten sich die Hamburger Erfolgszahlungen beim Erreichen bestimmter Umsatzziele von bis zu 100 Millionen US-Dollar erhofft.

    Der Rückschlag in der Wirkstoffentwicklung sei eine klar negative Meldung, da der Firma damit eine signifikante Meilensteinzahlung verloren gehe, sagte Analyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel.

ANLEGER SIND VERUNSICHERT

    "Für Evotec ist es sicherlich ein herber Rückschlag, dass deren Entwicklungspartner mit den erreichten Ergebnissen des gemeinsamen Projektes nicht zufrieden ist und folglich fest eingeplante Zahlungen nicht leisten wird", sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Anleger stellen sich nun die Frage, ob dies nur ein vorübergehender Rückschlag sei oder ob das ganze Projekt in Gefahr geraten könnte. Diese Unsicherheit für die nächsten Monate gekoppelt mit der Enttäuschung über den gegenwärtigen Rückschlag und die Nichtzahlung der "Erfolgsprämie" könnte Anleger davon abhalten, erneut in der nahen Zukunft in die Aktie zu investieren - zumindest bis etwas mehr Klarheit herrsche.

    Laut Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner haben die Evotec-Aktien in den letzten Monaten von der zunehmenden Risikoneigung der Investoren profitiert. Viele Analysten hätten die Aktien als gute Kaufgelegenheit qualifiziert und so Anlagegelder für Evotec angezogen. Jetzt sorgten Gewinnmitnahmen, ein eher dünnes Handelsvolumen und Verkaufsaufträge zur Verlustbegrenzung für eine entsprechende Gegenreaktion. "Das sind eben die klassischen Risiken bei Aktienanlagen in kleinen und mittleren Werten."

ANALYST: LANGFRISTIGE PERSPEKTIVEN INTAKT

    Für Analyst Igor Kim von Close Brothers Seydler Research bleiben die langfristigen Perspektiven für die Evotec-Aktien weiterhin intakt. Kim empfahl die Titel weiterhin zum Kauf, senkte aber sein Kursziel von 4,50 auf 4,30 Euro.

    Ein Händler äußerte sich indes mit Blick auf die Charttechnik eher gelassen, da die Aktien noch über der 200-Tagelinie notieren. In einem negativen Szenario könnten die Papiere bis auf den Wert von rund 2,60 Euro zurückfallen. Dieses Niveau hatten die Titel am letzten Handelstag im August erreicht. Anfang September waren sie dann nach dem Einstieg eines Finanzinvestors um knapp elf Prozent angesprungen. Danach folgte eine Rally, die die Papiere Anfang November auf ihr aktuelles Jahreshoch bei 5,084 Euro getrieben hatte.

/la/zb

FRANKFURT (dpa-AFX)

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