Deutsche Bank-Aktien ziehen an - Zahlen besser als befürchtet

FRANKFURT (dpa-AFX) - Einige Marktteilnehmer hatten bei der Deutschen Bank Schlimmeres befürchtet: Am Ende fiel der Jahresauftakt des deutschen Branchenprimus trotz des Gewinneinbruchs besser aus als erwartet. Das wurde an der Börse mit Kursgewinnen honoriert. Am Vormittag standen die Papiere des Finanzkonzerns bei 32,085 Euro und damit um 2,10 Prozent höher. Sie gehörten damit zu den gefragtesten Werten im DAX, der zeitgleich gut ein halbes Prozent höher stand.

Zwar wartet die Deutsche Bank weiter auf die ersehnte Trendwende - das Vorsteuerergebnis sackte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um gut 30 Prozent ab. Die niedrigen Erwartungen vieler Analysten wurden damit aber übertroffen. Im Grunde habe der Finanzkonzern schwache Resultate vorgelegt, die aber immerhin besser seien als erwartet, schrieb etwa Equinet-Analyst Philipp Häßler in einer Studie. Der Grund seien niedrigere Kosten als gedacht. Positiv sei, dass sich das Kerngeschäft mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen ähnlich wie bei den Wettbewerbern entwickelt habe.

ANALYST: KAPITALSORGEN BELASTEN KURS

Analyst Kian Abouhossein von JPMorgan bezeichnete die Resultate in einer Studie als solide. Das gelte für alle Kernbereiche. Die anhaltenden Sorgen in puncto Kernkapitalquote dürften allerdings deutlicheren Kursgewinnen im Weg stehen.

Im ersten Quartal ging die harte Kernkapitalquote leicht auf 9,7 Prozent zurück. Co-Vorstandschef Anshu Jain betonte, dass die Bank bei der Stärkung ihres Kapitals keine Option ausschließe. Als ersten Schritt startet die Bank in den nächsten Tagen die Ausgabe von eigenkapitalähnlichen Hybridanleihen.

Spannend werde dabei vor allem, welche Zinsen die Bank den Investoren zahlen müsse und wie große das Interesse der Anleger sein werde, schrieb Analyst Häßler. Diese Informationen könnten genutzt werden, um zu beurteilen, wie Anleiheinvestoren die Kapitalsituation der Deutschen Bank beurteilten./mis/rum/kja