Analystenkommentare stützen Hugo Boss-Aktie

Mit einem Minus von mehr als 18 Prozent zählen die Boss-Anteilsscheine zu den schwächsten MDAX-Werten im bisherigen Jahresverlauf. Ein vorsichtiger Geschäftsausblick hatte sie jüngst zusätzlich unter Druck gesetzt.

Hugo Boss blickt wegen der Konsumflaute in China und des Preisdrucks in den USA vorsichtig ins neue Jahr. 2016 werde der Umsatz weniger stark zulegen als es die langfristige Zielvorgabe vorsieht, hatte das Unternehmen am Dienstag bei einem Investorentag mitgeteilt. Bis 2020 soll der Umsatz im Schnitt pro Jahr im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Auch das operative Margenziel von 25 Prozent bis 2020 stellte der MDax Konzern unter Vorbehalt. Dieses zu erreichen hänge zunehmend von der Erholung des Gesamtmarktes ab, hieß es.

Analyst Fred Speirs von der Schweizer Großbank UBS hält die Hugo-Boss-Aktien mittlerweile aber für zu hart abgestraft. Zwar hätten die Unternehmensaussagen zu 2016 vorsichtig geklungen, doch sei die langfristige Strategie weiterhin in der Spur, schrieb der Experte in einer Studie vom Donnerstag. Er reduzierte seine Gewinnerwartungen für 2016 und 2017 und senkte sein Kursziel um 10 auf 105 Euro. Damit sieht er weiterhin ausreichend Potenzial für eine Kaufempfehlung.

Julian Easthope, Analyst bei der britischen Investmentbank Barclays, reduzierte ebenfalls sein Kursziel - von 115 auf 98 Euro. Auch er verwies auf den Geschäftsausblick, der ein weiteres schwieriges Jahr signalisiere. Langfristig überzeugten aber die Aktivitäten in Europa sowie die mögliche, attraktive Dividendenrendite von 5 Prozent. Auch Easthope hält an seiner positiven Einstufung fest, wenngleich er kurzfristig nur wenige positive Kurstreiber sieht.

FRANKFURT (dpa-AFX)