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11.12.2014 12:00:49

Airbus-Aktie leidet weiter unter jüngsten Hiobsbotschaften

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie von Airbus steckt weiterhin in Turbulenzen. Nachdem der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern die Anleger gleich mit mehreren schlechten Nachrichten zu seiner Flugzeugflotte aufgeschreckt hatte, weitete das Papier am Donnerstag seine Verluste um 2,96 Prozent auf 42,075 Euro aus. Damit war Airbus einer der schwächsten Werte im Index der mittelgroßen Werte, dem MDax, der sich kaum vom Fleck bewegte.

Damit näherten sie sich zugleich ihrem Mitte Oktober erreichten Zwischentief bei 41,00 Euro. Am Vortag hatten die Papiere bereits fast 10 Prozent verloren, weil Airbus bei seinem Investorentag enttäuschte: Zum einen erwischte eine Lieferverzögerung beim A350 die Anleger kalt, zum anderen ist die Zukunft des Großraumfliegers A380 unklar.

Am Morgen versuchte Airbus-Chef Fabrice Bregier dann die Lage zu beruhigen: Für die A380 werde man neue Kunden finden, weitere Verbesserungen seien in Planung und Airbus sei zuversichtlich, die erste A350 doch noch im Dezember auszuliefern. Doch am Aktienmarkt fand der Manager zunächst wenig Gehör.

ANALYST: MARKTERWARTUNGEN DÜRFTEN SINKEN

Die Aussagen von Konzernchef Tom Enders waren bei Analysten weiter das große Thema. So soll der Gewinn im übernächsten Jahr überraschend stagnieren. Erst 2017 soll das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis wieder steigen. Gründe für die Durststrecke seien der Aufbau der A350-Produktion und eine Produktionslücke bei dem 20 Jahre alten Langstreckenmodell A330.

Klare Wort dazu fand Analyst Markus Turnwald von der DZ Bank: Es sei offensichtlich, dass das von ihm für 2016 prognostizierte bereinigte Betriebsergebnis von 4,7 Milliarden Euro zu hoch sei. Die sogar noch optimistischeren Markterwartungen dürften ebenfalls sinken. Auch angesichts der offenen Fragen über die Zukunft des A380 und die Produktionsdrosselung beim A330 könnte der Aktienkurs weiter unter Druck geraten.

ANALYSTEN AUF LANGE SICHT WEITER ZUVERSICHTLICH

Andererseits aber fällt auf, dass sich die positive Grundstimmung der Analysten gegenüber Airbus nicht verändert hat. Zwar sei es schwierig abzuschätzen, wie sich die teils gegenläufigen Effekte eines sinkenden Ölpreises und des schwächeren Euro insgesamt auswirkten, meinte etwa Analyst Charles Armitage von der UBS. Die langfristigen Wachstumsaussichten aber seien nahezu unverändert, so dass er an seiner Kaufempfehlung für die Aktien festhielt.

Angesichts steigender Passagierzahlen und teilweise betagter Flotten haben Fluggesellschaften reihenweise neue Maschinen bestellt, wovon auch Airbus' Erzrivale Boeing profitiert. Allerdings sind besonders die günstigeren Kurz- und Mittelstrecken-Jets gefragt. Belastend waren zuletzt Neuentwicklungen wie auch Boeings A350-Rivale 787 "Dreamliner", bei denen Kosten und Entwicklungszeiten aus dem Ruder liefen.

Angesichts einer guten Nachfrage bleiben auch andere Analysten optimistisch: Laut Devang Doshi von der Citigroup kann die zivile Luftfahrtsparte ihre Gewinnspannen auf lange Sicht weiter erhöhen. Nach Meinung von Barclays-Analyst Carter Copeland sieht sich Airbus zwar einer Reihe von Herausforderungen gegenüber, die gleichzeitig auf den Konzern einprasseln. Eine strukturelle Schwäche allerdings erkennt er nicht./la/das/fbr

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