27.08.2013 11:00:00
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AK alarmiert über Unzufriedenheit der Tourismus-Beschäftigten
Der neue vom IFES ausgewertete Arbeitsklimaindex für die Tourismus-Branche zeige eine sinkende Zufriedenheit der Berufsgruppe in etlichen Aspekten - dies verdeutliche, dass die Rahmenbedingungen in der Branche dringend zugunsten der Beschäftigten verändert werden müssten, sagte Rudolf Komaromy, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Tourismus in der Gewerkschaft vida.
Stärker nach unten entwickelt als in anderen Wirtschaftsbereichen hat sich die Befindlichkeit der Beschäftigten im Tourismus mit der Wirtschaftskrise, denn im längeren Zeitverlauf - im Jahr 2007 - lag der Arbeitsklima-Indexwert noch exakt im Gesamtdurchschnitt, aktuell aber schon deutlich darunter, berichtete IFES-Projektleiter Georg Michenthaler.
Gesunken sind zuletzt - im Vergleich 2012-2013 - etwa der Optimismus betreffend die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs generell sowie auch für den eigenen Betrieb. Ebenfalls gesunken sind im Vergleich mit dem Vorjahr und im längeren Abstand etwa auch die Zufriedenheit mit dem Führungsstil, die allgemeine Lebens- sowie die allgemeine Berufszufriedenheit. Die Einkommenszufriedenheit stagnierte laut IFES weiter auf niedrigem Niveau.
Als einziger Lichtblick angesehen wird der Rückgang der psychischen Belastung und des Zeitstress sowie eine leicht höhere Zufriedenheit mit den subjektiven Arbeitsmarktchancen bei zugleich sinkenden innerbetrieblichen Karriere-Chancen. Doch gerade mit dem letztgenannten Punkt sind die Tourismus-Beschäftigten im Vergleich mit anderen Branchen am allerunzufriedensten.
Innerhalb der Tourismus-Branche ist die Zufriedenheit der Beschäftigten wie zu erwarten stark unterschiedlich - am höchsten bei der schmalen Schicht des Verwaltungspersonals, mittelmäßig bei Köchen und Kellnern, ganz unten dagegen beim Reinigungspersonal, das in so gut wie allen Aspekten am schlechtesten abschneidet.
Der Fremdenverkehrs- und Gastronomie-Sektor zeichnet sich vor allem durch instabile Erwerbskarrieren aus: Der Berufsweg der Tourismus-Beschäftigten ist meist beeinträchtigt durch häufigere Berufsunterbrechungen, kürzere Beschäftigungsdauer beim selben Betrieb und häufigere Dienstgeberwechsel. Der relativ häufigste Grund für Berufsunterbrechungen ist Arbeitslosigkeit, die im Tourismus mit 48 Prozent wesentlich öfter als Ursache genannt wird als in den übrigen Branchen (36 Prozent).
Im 1. Halbjahr wuchs in Österreich die Beschäftigung im Tourismus um rund 6.200 auf 196.000 Menschen. In den Kernbereichen der Branche liegt der Frauenanteil derzeit bei 59 Prozent; im Beherbergungswesen sind es 62 Prozent und im Gaststättenwesen 56 Prozent. Laut AK liegt fast jedes fünfte Beschäftigungsverhältnis im Tourismus unter der Geringfügigkeitsgrenze.
(Schluss) sp/ivn
ISIN WEB http://www.arbeiterkammer.at http://www.vida.at
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