23.04.2014 16:38:00

AK-Muhm: Telekom-Syndikat bringt "nur Nachteile" für Österreich

Der Direktor der Arbeiterkammer (AK) Wien, Werner Muhm, bekräftigte am Mittwoch - am Tag der entscheidenden ÖIAG-Aufsichtsratssitzung - seine Kritik an dem geplanten Pakt der Staatsholding ÖIAG mit America Movil. "Ein Syndikatsvertrag zwischen der ÖIAG und dem Telekomkonzern von Carlos Slim würde für die Telekom Austria und damit für Österreich nur Nachteile bringen", so Muhm in einer Aussendung.

Zuvor hatten die fünf Arbeitnehmer-Vertreter im ÖIAG-Aufsichtsrat ihre Drohung wahrgemacht, die Sitzung heute zu boykottieren. Sie haben sich schriftlich gegen die Allianz mit Slim ausgesprochen. Weil bis zum Nachmittag auch drei der neun Kapitalvertreter im ÖIAG-Aufsichtsrat fehlten, war das Gremium vorerst nicht beschlussfähig. Die Telekom-Aktie ist wegen des Sitzungschaos deutlich eingebrochen.

Muhm, der als einflussreicher Wirtschaftsberater von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) gilt, sieht sich bestätigt, dass der Staat bei strategisch wichtigen Unternehmen nicht unter 51 Prozent der Anteile gehen sollte. Laut Muhm würde die ÖIAG mit dem Syndikatsvertrag die industrielle Führerschaft und Kontrolle über die Telekom-Austria-Gruppe an America Movil verlieren. Sowohl im Aufsichtsrat als auch im Vorstand würde America Movil die Mehrheit übernehmen. Es gebe keine Absicherung der Beschäftigten in Österreich. Auch Investitionen in den Standort Österreich seien weder mit definierten Zielen noch mit quantitativen Zahlen untermauert, zitierte Muhm aus dem Vertrag.

Weiters existiere kein Business-Plan und daher auch keine Vereinbarung über die künftige strategische Ausrichtung und die Verwendung der Kapitalerhöhung. Die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat würden de facto ausgehebelt, und die ÖIAG hätte lediglich im Bereich von Kapitalmaßnahmen eingeschränkte Vetorechte. Der Syndikatsvertrag endet laut AK-Angaben nach zehn Jahren, für die ÖIAG gebe es ohne die Zustimmung von America Movil keine Verlängerungsoption. Damit sei auch die weitere Zukunft der Telekom Austria unklar, so Muhm.

(Forts. mögl.) pro/sp

ISIN AT0000720008 WEB http://www.arbeiterkammer.at http://www.telekomaustria.com http://www.oiag.at http://www.americamovil.com/amx/en/

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