06.02.2014 12:25:00

AK - Haushalte spüren wenig von sinkenden Energie-Großhandelspreisen

Österreichs Haushalte spüren wenig von den sinkenden Großhandelspreisen, betont die AK. 2013 sei der Großhandelspreis von Strom um 21 Prozent gesunken. Bei Gas habe der Rückgang acht Prozent betragen. "Nur wenige Energieversorger haben ihre Preise gesenkt, der überwiegende Teil hat noch dringenden Handlungsbedarf", so AK-Energieexperte Josef Thoman.

Auch der internationale Vergleich bestätige die negative Bilanz für Haushalte, so die Arbeiterkammer (AK) heute, Donnerstag, in einer Pressemitteilung. Sowohl bei Gas als auch bei Strom lägen die österreichischen Industriepreise unter dem EU-Durchschnitt. Die Preise für Haushalte (ohne Steuern und Abgaben) seien dagegen überdurchschnittlich hoch.

Die AK beobachte seit Juli 2008 die Großhandelspreise für Strom und Gas und vergleiche sie mit den österreichischen Haushalts-Energiepreisen von 14 Stromanbietern und 12 Gaslieferanten.

Der Strom-Großhandelspreis sei gegenüber 2008 um 40 Prozent und im Vorjahr Jahr um 21 Prozent zurückgegangen. Dennoch hätten in den vergangenen 12 Monaten nur 5 Anbieter ihre Preise für private Haushalte gesenkt - um 3,5 bis 10 Prozent. Nach den Preissenkungen von Verbund und EnergieAllianz (Wien Energie, EVN, Energie Burgenland) im September und Oktober sei mit Jahresanfang 2014 auch die Salzburg AG nachgezogen. Auch die anderen beobachteten Anbieter täten gut daran, ihren Preisvorteil rasch an die Kunden weiterzugeben und die Energiepreise zu senken meint die AK.

Die Gas-Arbeitspreise für Haushaltskunden seien nur von sechs Anbietern (EnergieAllianz, Tigas, VKW und Salzburg AG) gesenkt worden. Der Gas-Großhandelspreis liege in etwa auf dem Niveau von 2008, die Preise für die Haushalte lägen aber in vielen Fällen um rund 30 Prozent darüber.

Den Haushalten rät die AK zu Preisvergleichen, "ein Anbieterwechsel ist einfach und hilft Kosten zu sparen". Achten solle man auf befristete Rabatte und Bindungsfristen. Die AK weist zudem darauf hin, dass Haushalte, die GIS-befreit sind, Anspruch auf eine Deckelung der Ökostrom-Förderkosten (maximal 20 Euro pro Jahr) haben.

Gefordert sind nach Ansicht der Arbeiterkammer aber nicht nur die Energieanbieter sondern auch die Politik: "Die im Regierungsprogramm vereinbarte, und von der AK schon lange geforderte Beweislastumkehr muss rasch kommen" so Thoman. Denn dann müssten die Unternehmen beweisen, "dass sie marktkonforme Preise verlangen." Gefordert wird von der AK außerdem die rasche Einführung eines bundesweiten Energieeffizienzgesetzes.

(Schluss) itz/gru

WEB http://www.arbeiterkammer.at

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