27.04.2016 12:12:00

500-Euro-Schein wohl vor dem Aus - OeNB: Annäherung an Dollargrößen

Das Ende des 500-Euro-Scheins scheint besiegelt. Anfang Mai soll angeblich die Europäische Zentralbank (EZB) dazu befinden. Zur EZB-Agenda nahm die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) heute zwar nicht Stellung, ihr Vizegouverneur Andreas Ittner trachtete aber, die Debatte zu relativieren.

An sich wird der Notenbank in Wien abgesagt, keine größeren Bedenken gegen den Fünfhunderter zu hegen. Wird er abgeschafft, dann ist das aber auch kein Malheur, so die Intention.

"Wir unterstützen alles, was dazu führt, Terrorismusfinanzierung weiter zu erschweren", sagte Ittner am Mittwoch bei der Zahlungsbilanzpressekonferenz in Wien. Ein echtes österreichisches Anliegen ist die Abschaffung des 500-Euro-Scheins aber nicht, auch weil man hier meint, dass sich Kriminelle damit wohl kaum von ihren Machenschaften abhalten lassen werden.

Nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung habe täglich mit Geldscheinen dieser Größe zu tun, sagte Ittner. Würde der 500-Euro-Schein nicht mehr in Verkehr gebracht, wäre dies im wesentlichen eine Annäherung an das Vergleichsniveau im US-Dollarraum. Dort gebe es auch keine Banknoten mit so hohem Nominale.

Ittner stellte einmal mehr fest: Mit einer Abschaffung des Bargelds hätten solche Initiativen nichts zu tun. Es gebe keinen Grund, an der Verfügbarkeit von Bargeld zu zweifeln.

Ebenfalls nichts mit Bargeldabschaffung oder einem Zwang zu einem bestimmten Zahlungsverhalten hat laut Notenbank die Debatte um die Einführung einer Gebühr fürs Geldabheben zu tun. Ittner hatte schon voriges Jahr eine Bankomatgebühr thematisiert. Weil den Banken wegen der marginal gewordenen Zinseinkünfte fehlen, denken sie an neue Ertragsquellen. Zur Zeit wird von den Instituten eine Bankomatgebühr geprüft. Die gibt es in Europa praktisch überall.

Ittner wundert sich nicht wirklich über die Riesen-Aufregung, die es in Österreich jedes Mal gebe, wenn es um neue Gebühren oder höhere Preise gehe. Er erinnerte etwa an frühere hitzige Benzinpreisdebatten.

Freilich wolle niemand gern für etwas zahlen, das vorher gratis war, weiß der Notenbanker. Die Banken müssten jedoch Erträge steigern und Kosten senken. Wie eine Bank den richtigen Mix zuwege bringe und wie sie im Detail zuordne, sei ihr selbst überlassen. Bankomatgebühren sind für Ittner nur ein Beispiel dafür, wie für Gratis-Bankdienstleistungen künftig Geld verrechnet werden kann. "Ich habe mich immer für Kostentransparenz ausgesprochen." In anderen Ländern Europas zahlten Bankkunden generell viel höhere Gebühren für die Dienste der Kreditinstitute.

(Schluss) rf/snu

WEB http://www.oenb.at/

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