OMV Aktie
WKN: 74305 / ISIN: AT0000743059
Mega-Ölpreis-Abschreibung |
05.11.2015 09:12:00
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OMV macht 472 Millionen Euro Quartalsverlust
Im Vorjahr hatte die OMV im Zeitraum Juli-September noch einen positiven Quartalsüberschuss von 232 Millionen Euro erzielt. Vor Sondereffekten waren es damals 281 Millionen Euro gewesen. Heuer fielen beide Kennzahlen besser aus als von Analysten erwartet. Das war auch bei dem um Lagereffekte bereinigten Betriebsergebnis (CCS EBIT) der Fall, das im Jahresabstand um 25 Prozent auf 495 Millionen Euro nachgab, vermutet hatten Experten einen Rückgang von 40 Prozent. Der Downstream-Bereich habe im dritten Quartal gut performed, so die OMV, das spiegle sich auch in dem gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel höheren CCS EBIT wider. Die eine Milliarde Euro Wertminderung kam nicht unerwartet, diese hatte die OMV Mitte Oktober avisiert.
Der Quartalsumsatz sackte durch den starken Ölpreisrückgang binnen Jahresfrist um 35 Prozent auf 5,932 (9,098) Milliarden Euro ab. In den ersten neun Monaten zusammen schrumpften die Konzernerlöse sogar um 38 Prozent auf 17,484 (28,230) Milliarden Euro.
Der Netto-Überschuss drehte in den neun Monaten auf -100 (665) Millionen Euro ins Minus, vor Einrechnung der Sondereffekte erhöhte er sich aber um 23 Prozent auf 968 (785) Millionen Euro - je Aktie auf 2,97 (2,41) Euro. Das um Lagereffekte bereinigte CCS EBIT gab vor Sonderposten dagegen von Jänner bis September um 29 Prozent auf 1,203 (1,693) Milliarden Euro nach, etwas stärker als im dritten Quartal allein. Die Mitarbeiterzahl lag zuletzt mit 24.470 (26.783) um neun Prozent tiefer als ein Jahr davor.
Vorrangig bleibe weiter die Cashflow-Generierung - das sei in der Verbesserung des freien Cashflows vor Dividenden auf 524 Millionen Euro im Berichtsquartal sichtbar, so der Konzern. Die Gearing-Ratio besserte sich gegenüber dem Vorquartal von 40 auf 38 Prozent, absolut sank die Verschuldung von 5,9 auf 5,4 Milliarden Euro; vor einem Jahr hatte die Rate freilich nur 35 Prozent betragen. Die OMV stehe weiter zum langfristigen Verschuldungsgrad-Ziel von kleiner gleich 30 Prozent und zur Dividendenpolitik mit einem langfristigen Ausschüttungsgrad-Ziel von 30 Prozent; für 2014 waren 1,25 Euro/Aktie ausgeschüttet worden. Die Titel notierten zuletzt mit 25,55 Euro an der Börse.
Die Investitionen hat die OMV im Quartal gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent auf 600 Millionen Euro reduziert, in den ersten neun Monaten zusammen wurden sie um 28 Prozent auf zwei Milliarden Euro gekürzt. Im Gesamtjahr 2015 würden Investitionen von insgesamt rund 2,7 Milliarden Euro erwartet; das war auch im Halbjahresbericht im August erklärt worden. Wegen der geänderten Ölpreisannahmen und der laufenden Strategieüberprüfung soll der künftige Investitionsrahmen mit der neuen Strategie im Februar 2016 publiziert werden, heißt es; der Richtwert - derzeit rund 2,5 bis drei Milliarden p.a. für 2015-17 - werde aber nicht wesentlich von der bisherigen Erwartung abweichen. Die Überprüfung der Konzern-Strategie insgesamt mache gute Fortschritte, erklärte OMV-Chef Rainer Seele im Quartalsbericht. Entscheidende Schritte zur Optimierung des Downstream-Gas-Portfolios habe man mit zwei Maßnahmen gesetzt, erinnerte er: der Entscheidung, bis zu 49 Prozent der Gas Connect Austria zu veräußern sowie die Großhandelsgesellschaft EconGas komplett zu übernehmen.
Die Ölpreisannahmen pro futuro hat die OMV erst kürzlich gesenkt - der Preis soll weiter steigen, aber nicht so rasch wie bisher vermutet. Die aktuelle Annahme lautet: 2016 soll der Brent-Preis im Schnitt auf 55 Dollar/Fass steigen, 2017 auf 70, 2018 auf 80 und 2019 auf 85 Dollar je Barrel; bis vor kurzem hatte man um je 20 Dollar/Fass höhere Preise angenommen. Wegen der gesenkten Ölpreisannahmen musste man die Upstream-Vermögenswerte um die genannte Milliarde Euro vermindern.
sp/rf

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