03.10.2013 11:20:00
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35 Prozent des heimischen Exportwerts sind ausländische Wertschöpfung
Die Produktionsverflechtungen sind laut Studie mit Deutschland und weiteren CEE-Ländern am stärksten. In österreichischen Exporten - von der Mozartkugel über Motorräder oder Seilbahnen - sind größtenteils auch ausländische Rohstoffe enthalten, die auch erst zugeliefert werden müssen. Nicht zu vergessen sei trotz des Wertschöpfungsabflusses durch die Verflechtungen, dass die internationale Organisation der Produktion zu erheblichen Produktivitätssteigerungen führe, wovon auch heimische Betriebe profitierten, die Teil von solchen Netzwerken sind.
Die Jobs in Österreich, die vom Export abhängen, seien zwischen 1995 und 2009 um mehr als die Hälfte auf 1,27 Millionen gestiegen, so das WIIW. Die Wertschöpfung, die in Österreich erzielt wird, sei in den vergangen Jahren trotz der Krise um 6 Prozent pro Jahr angewachsen. Die Hälfte der exportierten Wertschöpfung entfalle auf Dienstleistungen, obwohl Sachgütererzeugnisse in Handelsstatistiken mit 70 Prozent das Gros der Exporte ausmachten, heißt es in der Studie mit dem Titel "Die Position Österreichs in der Weltwirtschaft: Wertschöpfungshandel, internationale Produktionsnetzwerke und globale Verflechtungen".
Schließlich werden - Beispiel Seilbahn - nicht nur das Produkt, sondern auch dazugehörige Dienstleistungen wie die Steuerungssoftware oder auch die Instandhaltung mitexportiert; und diese "indirekten" Dienstleistungsexporte werden in Statistiken dem Dienstleistungsbereich zugeordnet.
Prinzipiell weise Österreich auch bei den Wertschöpfungsexporten eine relativ starke Spezialisierung im industriellen Bereich auf - vor allem dank des Maschinenbaus und der Autoindustrie.
Als Absatzmarkt unangefochtene Nummer 1 für österreichische Unternehmen ist Deutschland - bei den Brutto- als auch bei den Wertschöpfungsexporten. China und andere große Schwellenländer wie Brasilien und Russland werden aber vor allem bei den Wertschöpfungsexporten immer wichtiger, sie seien "unterschätzte Zielmärkte", denn: "Ihr Anteil an der im Ausland nachgefragten österreichischen Wertschöpfung liegt wesentlich höher als in den Exportstatistiken ausgewiesen", schreiben die Studienautoren des WIIW. So nehme China hinter Deutschland und den USA bereits den dritten Rang unter Österreichs wichtigsten Exportzielländern im Wertschöpfungsbereich ein.
CEE-Handelspartner wie Ungarn, Tschechien und Polen spielten hingegen eine geringere Rolle als Absatzmärkte; diese Staaten seien viel mehr als Kooperationspartner in den globalen Produktionsnetzwerken von Bedeutung. Beispiel Italien: Bei den Bruttoexporten lag das Land laut WIIW anno 2011 auf Platz zwei hinter Deutschland, bei den Wertschöpfungsexporten aber nur an fünfter Stelle hinter Deutschland, den USA, China und der Schweiz.
(S E R V I C E - Die Studie steht zum kostenfreien Download unter http://fiw.ac.at zur Verfügung)
(Schluss) phs/kre
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