CDAX
12.03.2013 12:16:34
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ROUNDUP 2: Symrise 2012 mit Rekorden - Ausblick vage - Aktie sackt ab
HOLZMINDEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise hat dank einer starken Nachfrage in Latein- und Nordamerika 2012 Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn erzielt. Die Euro-Schuldenkrise, Anlaufkosten für eine neue Produktionsanlage und hohe Rohstoffkosten bremsten allerdings auch im Schlussquartal. Für 2013 zeigte sich Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram am Dienstag in Frankfurt dennoch zuversichtlich: "Wir wollen erneut schneller wachsen als der Markt für Aromen und Duftstoffe." Sowohl aus Industrienationen als auch aus Schwellenländern seien Wachstumsbeiträge zu erwarten. Zudem gab er erstmals ein Langfrist-Ziel bis 2020 aus.
Am Markt war die Reaktion negativ. Die Aktien waren mit Abschlägen von 1,62 Prozent auf 29,115 Euro einer der schwächsten Werte im MDAX (MDAX). Allerdings hatte der Kurs seit Anfang Februar kräftig zugelegt. Ein Händler zeigte sich enttäuscht. Gewinn und Dividende seien geringer als erwartet. Der Ausblick für 2013 liege zwar im Rahmen der Erwartungen, allerdings sei die unkonkrete Margenprognose alles andere als positiv. Zudem könnten Unternehmensziele, die sich sieben Jahre in die Zukunft richten, kaum beeindrucken. Auch Equinet-Analystin Nadeshda Demidova sah keinen Grund zur Freude. Der kurzfristige Ausblick sei nicht präzise genug und die langfristigen Unternehmensziele dürften nur bei aggressiven Marktprognosen Kurspotenzial eröffnen. Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz sprach hingegen von "durchwachsenen" Zahlen. Die Unternehmensprognosen seien auf den zweiten Blick weniger vage als zunächst gedacht.
"Wir wollen bis 2020 einen Umsatzzuwachs von mehr als einer Milliarde Euro und ein EBITDA in einer Größenordnung von mehr als 500 Millionen Euro erwirtschaften", gab Bertram die Marschrichtung aus. Das bereinigte jährliche Umsatzwachstum solle im Schnitt bei fünf bis sieben Prozent liegen. Symrise dürfte weiter Marktanteile gewinnen. Bertram will dies ohne größere Zukäufe schaffen. Kleinere, ergänzende Zukäufe seien aber weiter möglich, erklärte er. Die EBITDA-Marge solle zwischen 19 und 22 Prozent liegen.
Symrise setze dabei auf seine globale Aufstellung und die Ausweitung der Aktivitäten vor allem in den stark wachsenden Schwellenländern. Diese sollen 2020 rund zwei Drittel (Derzeit: 48%) zum Konzernumsatz beitragen. Darüber hinaus solle die Effizienz erhöht und das Produktportfolio durch beschleunigte Innovationen ausgebaut werden. Symrise setzt dabei auch auf funktionale Inhaltsstoffe. Darüber hinaus soll die Mentholproduktion in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Schon heute ist Symrise hier Marktführer. Menthol wird vor allem in der Mundhygiene verwendet.
Trotz höherer Rohstoffpreise und Anlaufkosten für die Verdoppelung der Mentholkapazitäten legte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2012 um sieben Prozent auf 339 Millionen Euro zu. Der Umsatz kletterte noch deutlicher um zehn Prozent auf 1,73 Milliarden Euro. Sowohl das Duft- als auch das Aromengeschäft wuchsen. Die EBITDA-Marge sank allerdings insgesamt auf 19,5 (Vorjahr: 20,0) Prozent. Im vierten Quartal sackte sie auf 17,9 (19,4) Prozent ab. Der Gewinn legte um sieben Prozent auf den Rekordwert von 157,5 Millionen Euro zu.
Während der Umsatz 2012 etwas stärker als von Symrise anvisiert zulegte, lag die Marge im Zielbereich. Den Aktionären winkt eine auf 65 (62) Cent je Aktie erhöhte Dividende. Auch künftig wolle Symrise eine "gesunde" Dividende zahlen, erklärte Bertram. Zuletzt hatte der Konkurrent Givaudan aus der Schweiz Hoffnungen auf eine höhere Dividende geweckt. Givaudan hatte nach einem starken Wachstum im vergangenen Jahr die Dividende kräftig erhöht.
Im vergangenen Jahr verzeichnete Symrise das stärkste Umsatzwachstum in Lateinamerika mit 20 Prozent. Bei den etablierten Märkten entwickelte sich Nordamerika mit einem Plus von 17 Prozent am dynamischsten. In Raum Asien/Pazifik lag das Wachstum bei 15 Prozent, während die schwache Konjunktur sowie die rückläufige Konsumnachfrage insbesondere in Südeuropa das Wachstum in Europa dämpften. Die positive Geschäftsentwicklung in Osteuropa, Russland und Afrika sorgte für einen moderaten Umsatzanstieg in dieser Region um zwei Prozent. Ende 2012 beschäftigte Symrise weltweit 5.669 Mitarbeiter und damit 235 mehr als ein Jahr zuvor./jha/fn/kja
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