20.02.2013 19:46:32
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ROUNDUP: Rajoy sagt Korruption den Kampf an - Opposition fordert Rücktritt
Die Finanzen der politischen Parteien sollten durch ein neues Gesetz geregelt und einer strikten Kontrolle unterzogen werden, sagte der Regierungschef. Korruptionsvergehen sollten strenger bestraft und die - sich oft endlos hinziehenden - Verfahren in der Justiz abgekürzt werden. Rajoy plädierte für einen All-Parteien-Pakt zur Verabschiedung eines Gesetzes, das die Parteien, die Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände zu Transparenz verpflichten soll.
Oppositionschef Alfredo Pérez Rubalcaba forderte Rajoy mit Hinweis auf die Korruptionsskandale in der regierenden Volkspartei (PP) zum Rücktritt auf. Spanien dürfe nicht von einem Politiker regiert werden, der ständig befürchten müsse, dass neue Details enthüllt würden, sagte der Sozialist. Er hielt Rajoy entgegen: "Sie sind mehr damit befasst, ihre Leute zu verteidigen, als Ihrer Verantwortung (als Ministerpräsident) nachzukommen."
Der Regierungschef äußerte sich derweil besorgt über den Eindruck, der in letzter Zeit von Spanien entstanden sei. "Spanien ist kein korruptes Land", sagte er. "Es sind nicht alle Politiker korrupt und wir gehen nicht infolge der Korruption unter." Bei den Affären handele es sich um Einzelfälle, die aber nicht repräsentativ seien und die es in Spanien gebe wie in jedem anderen Land.
Die Zeitung "El País" hatte kürzlich Aufzeichnungen veröffentlicht, die das Blatt dem früheren Schatzmeister von Rajoys Volkspartei (PP), Luis Bárcenas, zuschrieb und aus denen hervorgehen soll, dass führende PP-Politiker jahrelang Geld aus schwarzen Kassen erhalten haben. Die PP wies den Vorwurf zurück, konnte einen großen Teil der Spanier damit aber nicht überzeugen.
Rajoy kündigte zudem eine Reihe von Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit und zur Wiederbelebung der Wirtschaft an. Dazu gehören Steuererleichterungen für Kleinunternehmen. Die Teilzeitarbeit von jungen Leuten soll durch Nachlässe bei den Sozialabgaben gefördert werden. Die Regierung werde mit einem Sonderprogramm dazu beitragen, dass Unternehmen einfacher an Kredite kommen können.
"Wir haben verhindert, dass Spaniens Wirtschaft Schiffbruch erlitt", sagte der Regierungschef. "Aber die wirtschaftliche Lage ist weiterhin furchtbar hart. Daher können wir es uns nicht erlauben, auch nur eine Minute auszuruhen und uns zu entspannen." Spaniens Wirtschaft steckt in der Rezession. Die Arbeitslosenquote ist mit 26 Prozent eine der höchsten in Europa./hk/DP/he
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