MDAX
07.02.2013 11:31:32
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ROUNDUP: Hafenbetreiber HHLA stemmt sich gegen Konjunkturschwäche - Kurssprung
Experten wie Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher waren von dieser Entwicklung beeindruckt. Vor allem der Containerumschlag sei eine positive Überraschung. Die HHLA-Aktie sprang am Morgen um 5,57 Prozent auf 19,15 Euro und damit an die Spitze des MDAX (MDAX). Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher zeigte sich von der Entwicklung beeindruckt.
"Die HHLA hat sich 2012 in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet", sagte Vorstandschef Klaus-Dieter Peters. Das Unternehmen habe mehr verdient als seine Kapitalkosten und seinen Wert erneut gesteigert.
Dennoch hinterließen die nachlassenden Warenströme bei der HHLA ihre Spuren. Im börsennotierten Konzernteil Hafenlogistik ging der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um elf Prozent auf 173 Millionen Euro zurück. Einschließlich des Immobiliengeschäfts lag das EBIT bei 185 Millionen Euro. Damit traf es die obere Hälfte der bescheideneren Erwartungen von 170 bis 190 Millionen, auf die sich der Vorstand seit dem Sommer beschränkt hatte. Auch den Containerumschlag hatte die HHLA-Spitze damals nur noch auf dem Niveau des Vorjahres gesehen.
Der Konzernumsatz schrumpfte unterdessen von 1,2 auf rund 1,1 Milliarden Euro. Dazu trug auch bei, dass die HHLA ihre Bahnbeteiligungen neu geordnet hatte und die Tochter TFG Transfracht nicht mehr im gesamten Jahr in die Konzernzahlen einging. Bei dem Gewinn soll sich dieser Effekt früheren Angaben zufolge positiv auswirken. Beim Nettoergebnis schlägt sich 2012 auch eine Abschreibung von rund 3,5 Millionen Euro auf Beteiligungen nieder, die das Unternehmen zum Jahresende vorgenommen hatte. Den gesamten Jahresabschluss will die HHLA wie geplant erst am 27. März veröffentlichen.
Die HHLA spürt wie andere Nordseehäfen und die Reedereien die schwache Wirtschaftsentwicklung. Die Logistikbranche gilt als Frühindikator für die Konjunktur. Einen beginnenden Abschwung bekommt sie als erste zu spüren, wenn Händler und Industrie weniger Ware nachbestellen. Umgekehrt zieht vor einem Wirtschaftsboom als erstes der Warentransport an.
Schlecht sieht es derzeit auch für die Vertiefung der Elbe aus, auf die die HHLA-Führung seit Jahren pocht. Das Leipziger Bundesverwaltungsgericht hatte die Elbvertiefung Mitte Oktober vorläufig gestoppt, weil Umweltverbände gegen das Projekt geklagt hatten. Die HHLA-Spitze fürchtet, ohne die Elbvertiefung gegenüber Tiefseehäfen zurückzufallen, weil auf den Weltmeeren immer mehr Großschiffe unterwegs sind./stw/stb/fbr
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