Goldpreis 23.02.2013 15:00:31

COT-Report: Terminmarktspekulanten fliehen aus Gold

von Jörg Bernhard

Überraschenderweise ging es mit der Anzahl offener Kontrakte, dem sogenannten Open Interest, allerdings weiter nach oben. Er kletterte in der Zeit vom 12. bis 19. Februar von 435.088 auf 447.290 Kontrakte (+2,8 Prozent). Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten gab es allerdings einen heftigen Absacker zu beobachten. Sie fiel auf das niedrigste Niveau seit Ende Mai und rutschte von 160.653 auf 132.082 Kontrakte (-17,8 Prozent) ab. Bei den Großspekulanten (Non-Commercials) gab es einen Rückgang der Netto-Long-Position von 126.835 auf 103.651 Futures (-18,3 Prozent) zu beobachten, während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) ein Minus von 33.818 auf 28.431 Kontrakte (-15,9 Prozent) zu Buche schlug. Der nachlassende Optimismus wurde in beiden Fällen vor allem durch einen massiven Ausbau der Short-Positionen verursacht, während auf der Long-Seite keine sonderlich starken Veränderungen vorgenommen wurden.

Gold: Massive Abflüsse bei ETFs

Die abgelaufene Handelswoche fiel für das gelbe Edelmetall alles andere als gut aus und musste einen Wochenverlust in Höhe von 1,8 Prozent hinnehmen. Die erfolgsverwöhnte Krisenwährung fiel in Richtung 1.500-Dollar-Marke, schaffte es aber, sich darüber zu stabilisieren. Die Verkaufswelle war an den Terminmärkten wie auch bei ETFs zu beobachten. Beim weltgrößten Gold-ETF, dem SPDR Gold Shares, summierten sich die Abflüsse seit vergangenem Freitag auf über 42,3 Tonnen. Dies stellte das niedrigste Niveau seit sechs Monaten dar. Nach mehreren Fehlsignalen erwies sich der Rutsch unter die 200-Tage-Linie diesmal als voller Erfolg für die Bären. Aus charttechnischer Sicht spitzt sich die Lage nun deutlich zu, da im Bereich von 1.550 Dollar eine wichtige Unterstützungszone verläuft. Im Dezember 2011 und Mitte 2012 drehte der Goldpreis spätestens hier wieder nach oben.

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