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18.03.2013 12:03:32
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Aktien Frankfurt: Verluste - Zypern-Rettung rückt Euro-Krise wieder in den Fokus
Die Euro-Krise ist nach dem Hilfsbeschluss für das angeschlagene Mitgliedsland Zypern wieder in den Fokus gerückt: Um dessen Staatspleite im Mai abzuwenden, sollen auch die Kontobesitzer über eine Zwangsabgabe zur Kasse gebeten werden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte, dass die Euro-Gruppe einen Plan der zyprischen Regierung, wonach niedrige Guthaben geringer und hohe stärker als bisher geplant belastet werden sollen, noch am heutigen Montag diskutieren werde. Damit bestätigte er einen Medienbericht. Bei der geplanten Abstimmung des Parlaments in Nikosia ist eine Mehrheit allerdings unsicher. Zuletzt berichtete das zyprische Fernsehen unter Berufung auf Kreise des zyprischen Finanzministeriums, dass die heimischen Banken allen Anzeichen nach über den heutigen Feiertag hinaus auch am Dienstag geschlossen bleiben werden. Zudem könnte die Abstimmung über die Zwangsabgabe verschoben werden.
"Zypern-Hilfspaket treibt Anleger aus Aktien", titelte Investmentanalyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in einem Kommentar. Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) erinnerte daran, dass auch im Bundestag die Zustimmung für die vorgesehenen Finanzhilfen keineswegs sicher sei. Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Markets warnte vor einem Vertrauensverlust in das Finanzsystem, nachdem das Versprechen eines Schutzes von Bankeinlagen nunmehr gebrochen worden sei. Andere Experten äußerten sich indes weniger pessimistisch. So halten die Zinsspezialisten der britischen Bank Barclays die Gefahr, dass auch in anderen Euro-Peripherieländern ein Ansturm der Kunden auf die Banken droht, für begrenzt.
FINANZTITEL UNTER DRUCK - HOCHSTUFUNG STÜTZT SIEMENS
Vor allem die Finanztitel litten unter den Zypern-Nachrichten: Für die Aktien der Deutschen Bank (Deutsche Bank) ging es um über dreieinhalb Prozent bergab. Die zuletzt schon von der angekündigten Kapitalerhöhung gebeutelten Papiere der Commerzbank verloren knapp zwei Prozent - hier drückten zudem weitere negative Analystenkommentare auf die Stimmung. Auch die Aktien der Versicherer Allianz und Munich Re (Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft) gehörten mit Abschlägen von vier beziehungsweise zwei Prozent zu den größten Verlierern im Dax. "Die Euro-Krise ist wieder da", sagte Händlerin Sarah Brylewski von Gekko Markets. Sollte das Thema Zypern auf der Agenda bleiben, könnte es aus ihrer Sicht eine harte Woche für den ansonsten erholten Bankensektor werden.
Eine Hochstufung der US-Bank Merrill Lynch bescherte indes den Aktien des Elektrokonzerns Siemens ein minimales Plus. Analyst Mark Troman verwies auf eine positive Trendwende bei der Gewinndynamik, das geringe Risiko weiterer hoher Sonderbelastungen sowie die jüngst unterdurchschnittliche Kursentwicklung im Vergleich zum Sektor. Zudem scheine das Management gewillt, sich von wenig profitablen Bereichen zu trennen und in margenträchtigere Geschäfte zu investieren.
LUFTHANSA AN DAX-SPITZE - EADS NACH EUROSTOXX-AUFSTIEG FEST
Die Aktien der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) waren mit Kursgewinnen von anderthalb Prozent klarer Spitzenreiter im Dax. Händler verwiesen auf einen Artikel im US-Anlegermagazin "Barron's", wonach die Titel der Fluggesellschaft trotz des jüngsten Höhenflugs immer noch günstig bewertet sind und um weitere 20 Prozent zulegen könnten. Zudem stufte die Schweizer Großbank UBS Lufthansa hoch und spricht nun eine Kaufempfehlung aus. Bereits am Freitagabend hatte die DZ Bank ihr Kaufvotum bestätigt und das Analysehaus S&P Equity das Kursziel angehoben, aber die Halteempfehlung beibehalten.
Im MDax gewannen die EADS-Papiere (EADS) gut ein Prozent - hier half offensichtlich, dass der Luft- und Raumfahrtkonzern im Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) den angeschlagenen Handyhersteller Nokia verdrängt. Die Titel des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo) (KloecknerCo) stiegen nach einem Pressebericht an der Indexspitze über ein Prozent. Einem Händler zufolge treibt ein Artikel in der "WirtschaftsWoche" Übernahmespekulationen und damit auch die Aktien an.
CHEF-RÜCKKEHR TREIBT EVOTEC AN
Der Favorit der Anleger im TecDax waren nach der Rückkehr des Unternehmenschefs die Aktien von Evotec mit einem Plus von fast drei Prozent. Werner Lanthaler nimmt nach einer mehrmonatigen krankheitsbedingten Pause seine Arbeit wieder auf und soll das Wachstum des Biotech-Unternehmens nun wie geplant vorantreiben. Ein Analyst wertete die Personalie positiv. Er rechnet mit einer zunehmenden Geschäftsdynamik in den kommenden Monaten./gl/ag
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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